Wir vom feministischen März Aschaffenburg stehen an der Seite des Sterns.
Für uns ist klar: Dieser Anschlag entstand nicht im luftleeren Raum.
Die
Amadeu Antonio Stiftung schrieb vor wenigen Tagen bezogen auf den
Anschlag "Angriffe auf die demokratische Zivilgesellschaft sind kein
rein ostdeutsches Phänomen"
Nein - das sind sie nicht. Wir möchten hier wenige Vorfällen nennen, die sich zuletzt in Aschaffenburg ereignet haben.
Erstens: Es werden homophobe Botschaften am Lippertys hinterlassen.
Der Betreiber der Bar berichtet, dass queerfeindliche Angriffe dieser
Art für sie an der Tagesordnung stehen.
Zweitens: Eine
Klimaschutzaktivistin, die sich öffentlich gegen eine Nazidemo
positioniert hat, findet vor ihrer Wohnung einen Misthaufen. Rechte
hatten ihre Privatdresse ausfindig gemacht und den Dreck vor ihrer
Haustür abgeladen, um sie zu bedrohen. Das gleiche ereignete sich am
Hofgartenkabarett.
Drittens: Eine Bürgerin fühlt sich
durch einen rechtsradikalen Flashmob mit Totengräbermasken und Fackeln
bedroht. Sie wendet sich mit einer schriftlichen Beschwerde ans
Ordnungsamt. Wenige Tage später wird dieses Schreiben von einer
rechtsradikalen Aktivistin auf Facebook gepostet. Nicht nur das: Die
Frau und ihre Familie wurden jahrelang von der Aktivistin gemobbt, weil
die Aschaffenburger Behörde mutmaßlich ihre Daten weitergereicht hatte.
Viertens: In Großostheim gründet sich eine rassistische Initiative
gegen eine geplante Geflüchtetenunterkunft. In einer WhatsApp Gruppe der
Initiative wird dazu aufgerufen, dass Büro der Aschaffenburger Grünen
anzuzünden. Die Nachricht stammt von einem Politiker des
AfD-Ortsverbandes Großostheim. Er wird für diesen Aufruf freigesprochen.
Es
lassen sich hier theoretisch noch viele weitere Beispiele für
Aschaffenburger Zustände aufführen. Um diesen Zuständen etwas
entgegenzusetzen, müssen wir Gegenentwürfe zu einer rassistischen,
homophoben und sexistischen Welt gestalten. Dafür brauchen wir Räume, in
denen wir uns austauschen können. Räume, wie den Stern.
Der Anschlag auf den Stern ist ein Angriff auf uns alle, und deshalb müssen wir uns kollektiv dagegen wehren.
Lasst uns zusammen stehen und unsere Kämpfe solidarisch verbinden.
Feministisch !
Antirassistisch !
Antifaschistisch !