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Stern e.V.

Verein zur Förderung alternativer Kultur und politischer Bildung

Love Football - Hate Nationalism

Seit dem 14.06. läuft in Deutschland die Fußball-Europameisterschaft der Männer.
Bei einem erfolgreichen Turnierverlauf für die deutsche Mannschaft ist wieder mit einem großen schwarz-rot-goldenen Feier-Mob auf den Straßen zu rechnen.

Erfahrungsgemäß mischen sich auch immer wieder organisierte Rechte und Nazis unter diejenigen, die gewonnene Spiele der deutschen Nationalmannschaft feiern – dabei muss immer damit gerechnet werden, dass von dort aus gewaltsame Attacken gegen Menschen gestartet werden, die von Rechten als „Nicht-Deutsch“ oder als Linke definiert werden, wie auch gegen alternative Zentren und Kneipen. Nachdem es in den letzten Jahren zum Glück bei entsprechenden Fußball-Turnieren keine entsprechenden Attacken gab, gibt aber ein aktuell immer aggressiver auftretender, durch AfD-Wahlerfolge bestärkter, brauner Mob Anlass zur Sorge – gerade auch vor dem Hintergrund des Anschlags auf den Stern im Mai 2024.
Schon nach den ersten Tagen der Europa-Meisterschaft häufen sich die Berichte über rechtsextreme Vorfälle und Gewalttaten, sei es im Saarland, in Warnemünde, in Bremen oder in Neubrandenburg.
Das Kneipenkollektiv „Hannebambel“ war Anfang bis Mitte der 1990er Jahre immer wieder mit brutalen Angriffen von Nazis nach erfolgreichen Spielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft konfrontiert.
Einen harmlosen Fußball-Patriotismus gibt es indes eh nicht, genauso wenig wie vergleichsweise ein bisschen Rassismus, ein Mü Antisemitismus oder ein Stückchen Sexismus oder jede sonstige Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit akzeptabel sind. Jede Mobilisierung unter nationalen Vorzeichen und Flaggen ist kein freundliches „Sommermärchen“, sondern birgt immer die Gefahr, in einen aggressiven, nationalen Gewalttaumel umzuschlagen.

Für uns kann es kein "Wir" innerhalb nationaler oder gar europäischer Grenzen geben. Denn dieses "Wir" schließt in der Realität immer andere Menschen aus, die nicht zu diesem "Wir"-Kollektiv dazugehören. Diese anderen sind auf nationaler und europäischer Ebene vor allem migrantische Menschen, deren Recht auf Asyl und Schutz seit Jahren immer mehr ausgehebelt wird. Ausgeschlossen aus diesem "Wir" -und in Deutschland in drastisch steigendem Maße von Gewalt bedroht- bleiben zudem Sinti*zee und Rom*nja, wie auch jüdische Menschen.

Für uns kann es nur ein "Wir" von Menschen über alle Grenzen hinweg geben, die gemeinsam für ein solidarisches, diskriminierungsfreies, gutes Leben für Alle kämpfen. Ein Turnier, das im besten kapitalistischen Sinne nur zum Erzeugen von Gewinnen für Wenige und dem Erzeugen nationaler -Menschen künstlich trennender- Gefühle für Viele dient, ist das Gegenteil davon.

Lasst uns während des Turniers besonders wachsam und vorsichtig sein. Greift ein oder holt Hilfe, wenn nationalistische oder rechte Mobs Menschen oder soziale Zentren angreifen.

P.S.: Der Stern bleibt in der Regel bei Spielen mit deutscher Beteiligung geschlossen. Je nach Turnierverlauf kann das unterschiedliche Tage betreffen. Checkt daher am besten kurzfristige Hinweise auf unseren Social-Media-Kanälen.

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